Dortmund/Herne. Der Wechsel in der Gemeindeleitung und der Wechsel in einen neuen Bezirk standen auf dem Programm für den Gottesdienst, den Apostel Zisowski in der Gemeinde Selm zusammen mit den Gemeinden Lüdinghausen und Olfen feierte.
Apostel Zisowski verabschiedete die Vorsteher der beiden Gemeinden Lüdinghausen und Selm, Evangelist Markus Frankenberg und Priester Reiner Kosanke, in den Ruhestand. Als künftigen Vorsteher beider Gemeinden beauftragte er den Olfener Priester Michael Wild.
Außerdem traten die beiden Selmer Amtsträger Priester Jürgen Jupe und Diakon Dieter Niechcial in den Ruhestand. Markus Galla, zuletzt als Priester im Bezirk Recklinghausen tätig, bestätigte Apostel Zisowski für die Gemeinde Selm (wir berichteten).
Dank und Wertschätzung
In seiner Ansprache an die scheidenden Gemeindevorsteher würdigte Apostel Zisowski ihren langjährigen ehrenamtlichen Einsatz in den beiden Gemeinden.
Evangelist Frankenberg hatte die Leitung der Gemeinde Lüdinghausen seit 2000 inne. Er trat seinerzeit die Nachfolge von Priester Reiner Kosanke als Lüdinghausener Vorsteher an, der die Gemeinde seit 1994 als Vorsteher geleitet hatte. Ab 2000 war Reiner Kosanke in Selm als Gemeindeleiter tätig. Nun gingen sie beide gleichzeitigt in den Ruhestand.
42 Jahre Amtsträger der Kirche
Die Amtstätigkeit von Reiner Kosanke begann im Jahr 1981. Als 24-Jähriger empfing er das Unterdiakonenamt und zwei Jahre später das Priesteramt für die Gemeinde Lünen-Gahmen. Ab 1990 diente er bis 2000 in Lüdinghausen als Priester, davon die letzten sechs Jahre als Vorsteher.
Der Apostel würdigte die von spürbarer Liebe geprägte Ausstrahlung des Seelsorgers. "Du hast vor deinem Ruhestand noch einmal alle deine Glaubensgeschwister zuhause besucht", dankte er für seine ihm eigene Art der Verbundenheit mit der Gemeinde.
Pädagoge im Dienst für die Kinder
Evangelist Frankenberg erhielt den ersten Amtsauftrag im Jahr 1985 für die Gemeinde Essen-Rellinghausen als Unterdiakon. Ab 1987 brachte er für weitere zwölf Jahre seinen Dienst als Diakon zunächst noch in Essen und ab 1997 in Lüdinghausen ein.
Ein Jahr, bevor er Priester Kosanke als Vorsteher in Lüdinghausen ablöste, empfing er 1999 das Priesteramt für diese Gemeinde. Ab 2006 diente er als Evangelist.
In seiner Ansprache nannte Apostel Zisowski seine theologische Fachkompetenz, die er in der Kombination mit seiner pädagogischen Ausbildung zum Wohle der Kinderseelsorge in der Gebietskirche Westdeutschland eingebracht habe.
Lobby für die Kinder
Bischof Karl-Erich Makulla, Leiter der Koordinationsgruppe Kinderseelsorge (KG Kinderseelsorge) brachte den Dank an seinen Mitarbeiter so zum Ausdruck: "Markus, danke für zwanzig Jahre intensiven Einsatz für die Kinderseelsorge. Du hast eine Lobby für die Kinder in der Kirche erworben."
Markus Frankenberg werde auch über seinen Ruhestand hinaus noch eine gewisse Zeit in dieser Aufgabe tätig bleiben, freute sich Bischof Makulla.
Ein Vorsteher für beide Gemeinden
Neuer Vorsteher für Lüdinghausen und Selm wird der Olfener Priester Michael Wild. Die Beauftragung dazu mit Segnung und Heiligung empfing er kniend durch Gebet und Handauflegung des Apostels.
Apostel Zisowski dankte ihm und seiner Frau für die Bereitschaft, diesen Auftrag anzunehmen und wünschte dazu Gottes Segen und ein gutes Gelingen.
Michael Wild (44) ist ab 1998 als Amtsträger in der Gemeinde Olfen tätig. Nach zwölf Jahren als Unterdiakon und Diakon empfing er 2010 das Priesteramt. Neben der seelsorgerischen Verantwortung für beide Gemeinden kommt ihm die Aufgabe zu, Lüdinghausen und Selm in den Bezirk Herne einzupflegen.
Wenn es gut werden soll
Die Predigt in diesem Gottesdienst fußte auf einem Bibelwort aus dem Alten Testament, in dem es um die Versöhnung zwischen Esau und Jakob ging: "Lass uns aufbrechen und fortziehen; ich will mit dir ziehen (1. Mose 33, aus 12)."
Der Apostel beschrieb in der Predigt einzelne Etappen des Wegs, den Jakob zu gehen hatte, bis es zur Versöhnung kommen konnte und gab sie als Denkanstöße an seine Glaubensgeschwister weiter. Er nannte: zunächst Abstand gewinnen können, um den Segen zu kämpfen, die Versöhnung zu wollen, schließlich sich zu demütigen, sich zu verneigen und um Vergebung zu bitten.
So habe es dann zwischen Esau und Jakob wieder zur Umarmung werden können - alles wurde gut.
© Bezirk Herne