Dortmund/Lünen-Brambauer. Nach fast 114 Jahren gab die Neuapostolische Kirche ihren Standort in Lünen-Brambauer auf. Apostel Thorsten Zisowski feierte mit den Brambauer Gemeindemitgliedern den besonderen Gottesdienst, in dem er auch die Profanierung des Gebäudes vornahm.
Zum Gottesdienst am Sonntag, 5. Februar 2023, in Brambauer waren auch die Gläubigen der Nachbargemeinde Waltrop (Bezirk Herne) eingeladen. Waltrop war anfangs der Zwanzigerjahre des letzten Jahrhunderts von Brambauer aus gegründet worden. Jetzt nimmt die Gemeinde Waltrop den größten Teil der Brambauer Gemeindemitglieder in ihrer Mitte auf.
Kraft des Heiligen Geistes
"Nichts mehr erwarten wir, als das Rauschen Heiligen Geistes", war die Antwort des Apostels auf den Vortrag des Gemeindechors, der mit der Motette "Geisteswind aus Himmelshöhen, rausch mit Macht durch unsre Reihn" die Predigt vorbereitete. Diese Macht sei keine Naturgewalt, so Apostel Zisowski, sie habe aber gewaltige Auswirkungen.
Dankbarkeit, Wehmut, Hoffnung
In seinen Eingangsgedanken nahm Apostel Zisowski die Stimmungslage der versammelten Gemeinde auf. So sei es wohl ein Mix aus dankbarem Rückblick, Wehmut und Traurigkeit, aber doch auch mit Hoffnung und Zuversicht, die sich in die Zukunft richteten.
Es werden wohl andere Gemeindestandorte sein, wo man künftig Gottesdienste feiere, aber das angestrebte Glaubensziel bleibe unverändert, machte der Apostel Mut. "Der Glaube gibt Perspektive mit Zukunft", fasste er seine Gedanken zusammen.
Der Predigt lag ein Bibelwort aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde zu Thessalonich zugrunde: "Wir danken Gott allezeit für euch alle und gedenken euer in unsern Gebeten und denken ohne Unterlass vor Gott, unserm Vater, an euer Werk im Glauben und an eure Arbeit in der Liebe und an eure Geduld in der Hoffnung auf unsern Herrn Jesus Christus. (1. Thessalonicher 1,2.3)."
Thessalonich - eine gläubige Gemeinde
Apostel Zisowski erläuterte zu Beginn der Auslegung des Bibeltextes seine Entstehung. Den Brief an diese von Paulus selbst gegründete Gemeinde hatte er verfasst, nachdem er die Stadt Thessalonich wegen Intrigen einiger Juden verlassen musste. Die Kunde des Apostels, dass der Jesus, von dem er zeugte, der Christus sei, der Messias, fand nicht bei allen Juden Zuspruch und sie trieben ihn aus der Stadt. Nur wenige von ihnen und dazu viele gläubige Griechen bildeten die neue Gemeinde.
Nach Berichten von Timotheus über den gesegneten Fortbestand der Gemeinde in Thessalonich, die Paulus in Korinth erreichten, schrieb er diesen Brief an die Thessalonicher und dankte für ihren vorbildlichen Glauben.
Brambauer - ihr wart eine gläubige Gemeinde und sollt es bleiben
Genau diesen Dank wolle er auch heute an die versammelte Gemeinde richten, so der Apostel. "Egal, in welche Ortsgemeinde ihr euch nun hineinbegebt, der Glaube bleibt", war Appell und Zuspruch zugleich. Und wo auch immer Heiliges Abendmahl gefeiert würde, es ist und bleibt die gestaltende Kraft in der Gemeinde, in der Kirche.
Und an die in verschiedene Gemeinden wechselnden Amtsträger richtete Apostel Zisowski den Hinweis, dass es immer ihre Aufgabe sei, der Gemeinde das Heil Gottes zugängig zu machen.
Ein aufgefächerter Dank
Paulus habe in seinem Dank an die Gemeinde zu Thessalonich drei besondere Eigenschaften hervorgehoben, lenkte der Apostel den Blick auf die vorgelesene Bibelstelle: Dank für das Werk im Glauben, der mehr als ein Wunderglaube sei, sondern eine Zukunftsperspektive in sich berge. Dank für die Arbeit in der Liebe. Liebe sei Wesen Gottes und die Denkhaltung der zukünftigen Welt. Und schließlich Dank für die Geduld in der Hoffnung "Mein Gott hat alles in seiner Hand", auch wenn das nicht immer sofort wahrnehmbar sei.
Seinen Wunsch an alle Brambauer und auch Waltroper Gemeindemitglieder fasste Apostel Zisowski so zusammen: "Ich wünsche euch einen starken Glauben, eine unendliche Liebe und eine großartige Hoffnung: Unser Herr kommt wieder."
Letzter Predigtbeitrag des Gemeindevorstehers
Priester Jörg Walter, der seit 2016 als Vorsteher in der Gemeinde Brambauer diente, ermunterte seine Glaubensgeschwister ebenfalls, am Glauben festzuhalten. Das Angebot Gottes ende nicht jetzt und hier und der Glaube sei nicht abhängig von einem Gemeindeort. "Alles, was wir hier zurücklassen, sind lediglich nackte Steine."
Bischof Manfred Bruns stellte in seinem Predigtbeitrag die rhetorische Frage an die Gemeinde: "Hat sich das denn alles hier gelohnt während der letzten fast 114 Jahre?" Er gab die klare Antwort. "Ja!" und ergänzte: "Unser Glaube ist auf die Zukunft ausgerichtet, wir vertrauen Gott."
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls und dem Verlesen der Kurzchronik der Gemeinde Brambauer nahm Apostel Zisowski die vorgesehenen Amtshandlungen zur weiteren Tätigkeit der Brambauer Amtsträger vor (Bericht folgt).
Der Gottesdienst endete mit der Profanierung der Brambauer Kirche, dem Schlusssegen des Apostels und dem von der gesamten Gemeinde gesungenen "Singt ein Lied von Gott".
© Bezirk Herne
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