Herne. Aus Anlass des 125-jährigen Jubiläums der Gemeinde Herne feierte Apostel Thorsten Zisowski am Sonntag, 30.10.2022, einen Festgottesdienst in der Herner Kirche an der Stammstraße. Der Apostel wurde von Bischof Bruns begleitet.
Zu den rund 200 Gottesdienstteilnehmern zählten zahlreiche Gäste, wie Bürgermeister Kai Gera, der nach dem Gottesdienst ein Grußwort an die Gemeinde richtete. Der Einladung zum Festgottesdienst gefolgt waren auch Apostel i.R. Wilhelm Hoyer, Bezirksevangelist i.R. Reinhard Scholz und Bezirksältester i.R. Eduard Nieland.
Als Grundlage für den Gottesdienst verwendete Apostel Zisowski den Bibeltext aus Psalm 139,16: „Deine Augen sahen mich, da ich noch nicht bereitet war, und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten und von denen keiner da war.“
Der Apostel nahm zu Beginn des Gottesdienstes Bezug auf den ersten musikalischen Beitrag des Chores und stellte heraus, dass im Liedtext und auch im Bibelwort die Überzeugung, dass Gott uns in allen Zeiten umgibt, bekräftigt wird. Diese Allgegenwart Gottes werde in der Bibel oft beschrieben mit dem Bild eines offenen Buches, in dem bei Gott sowohl Vergangenheit als auch Gegenwart und Zukunft sichtbar seien.
Anfänge in Herne
In seiner Predigt ging der Apostel auf das Jubiläumsjahr ein und erwähnte, dass für die Gemeinde Herne im Jahre 1897 die erste Seite ihres Buches geschrieben wurde, als neuapostolische Christen sich zum ersten Mal zu Gottesdiensten in einer Wohnung versammelten. Durch rasches Wachstum der Gemeinde wurden immer größere Versammlungsräume benötigt, bis im Jahr 1929 das Gebäude an der Stammstraße 36 als Kirche geweiht wurde, in dem auch heute noch die Gottesdienste stattfinden. So wie auch die Gemeinde eine wechselvolle Geschichte erlebt habe, schreibe Gott für jeden Menschen sein Lebensbuch. Alles sei Gott offenbar und bekannt, das bedeute aber nicht, dass der Mensch nicht seinen freien Willen ausüben könne.
Co-Predigten von Bischof Bruns und Vorsteher Matz
Diesen Gedanken griff auch Bischof Bruns in seiner Predigtzugabe auf und führte aus, dass ein Christ keine Marionette Jesu sei, sondern immer eigene Entscheidungen treffen müsse, die idealerweise durch Liebe zu Gott und den Nächsten geprägt seien. Priester Roland Matz, der Vorsteher der Gemeinde, richtete in seinem Predigtbeitrag den Blick in die Zukunft und führte aus, dass Gott die Chronik der Gemeinde weiterschreibe, auch durch jedes Mitglied, an seinem Platz und mit seinen Möglichkeiten.
Ruhesetzung verdienter Seelsorger
Im Anschluss an die Feier des Heiligen Abendmahls versetzte Apostel Zisowski die beiden Priester Roland Trosien und Jürgen Kuling in den Ruhestand. Priester Trosien war 41 Jahre als Amtsträger tätig, davon 35 als Priester. Priester Kuling war 35 Jahre seelsorgerisch in der Gemeinde tätig und hat davon 30 Jahre als Priester gearbeitet. Ihr einmal gegebenes Versprechen als Seelsorger tätig zu sein, hätten beide empathisch, verlässlich und verantwortungsvoll ausgefüllt und damit Segensspuren in den Herzen der Gemeindemitglieder hinterlassen, so der Apostel. Er dankte für den langjährigen ehrenamtlichen Einsatz und betonte das Engagement und die Unterstützung der Ehefrauen der beiden neuapostolischen Geistlichen.
Ansprache von Bürgermeister Gera
Nach Beendigung des Gottesdienstes richtete Bürgermeister Kai Gera ein Grußwort der Stadt an die Festgemeinde. Er übermittelte Grüße und Glückwünsche des Oberbürgermeisters Dr. Frank Dudda. In seiner Ansprache wies Bürgermeister Gera auf Parallelen in der Zeitgeschichte der Stadt und der Kirchengemeinde hin, denn auch die Stadt Herne feiere in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen. Die Königliche Regierung zu Arnsberg verlieh der Gemeinde am 1. April 1897 das Stadtrecht. Ebenso wie die Stadt Herne habe auch die Kirchengemeinde die Zeitentwicklung erlebt, die von Wachstum und Wohlstand geprägt war. Maßgeblich war dabei die Entwicklung des Bergbaus und der Industrie in der Region, aber auch Strukturwandel und wirtschaftlicher Abschwung. Bürgermeister Gera stellte heraus, wie wichtig es gerade in dieser Zeit sei, Gemeinschaft zu pflegen und Miteinander zu erleben. Es sei schön zu sehen, dass die Gemeinde mit ihren vielfältigen Angeboten und Aktivitäten für alle Altersgruppen eine Heimat biete.
Gemeindemotto
Zum Abschluss erfolgte die Auflösung einer Gemeindeaktion, in der ein einprägsamer Spruch für ein Banner über dem Eingang zum Kirchensaal gesucht worden ist. Aus zahlreichen Vorschlägen setzte sich bei der Abstimmung der Text:
„Here I am - Hier bin ich“
durch, der nun über den Türen angebracht ist.
Anschließend verweilten noch viele Teilnehmer in und vor der Kirche bei eine Tasse Kaffee und frischten Erinnerungen auf. Zahlreicher Fotos von den Gemeindeereignissen der vergangenen Jahre gaben einen Einblick in die Gemeindeentwicklung, die u.a. durch die Fusion der Gemeinden Herne-Mitte, Herne-Holsterhausen, Herne-Börnig und Herne-Horsthausen geprägt war.
© Bezirk Herne
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