Castrop-Rauxel-Süd. Am 31. Juli 2019 besuchte Apostel Thorsten Zisowski die Gemeinde Castrop-Rauxel-Süd. Es war der erste Gottesdienst des Apostels in einer Gemeinde des Herner Kirchenbezirkes.
Aktuell ist wohl jeder Gottesdienst von Apostel Zisowski durch neue Erfahrungen und Begegnungen geprägt. Nach seiner Ordination am 30. Juni 2019 besucht er nun die über 80 Gemeinden seines Arbeitsbereiches und lernt dabei nach und nach die Gemeindemitglieder kennen.
Unterschiede in der Kirche akzeptieren
Grundlage des Gottesdienstes in Castrop-Rauxel war der Bibeltext aus dem zweiten Kapitel des Galaterbriefes (Vers 2):
Als ich aber sah, dass sie nicht richtig handelten nach der Wahrheit des Evangeliums, sprach ich zu Kephas öffentlich vor allen: Wenn du, der du ein Jude bist, heidnisch lebst und nicht jüdisch, warum zwingst du dann die Heiden, jüdisch zu leben?
In dem Briefabschnitt beschreibt Apostel Paulus seine Kritik an Apostel Petrus, der sich nicht konsequent zur unterschiedlichen Lebensweise der Heidenchristen im Vergleich zu den Judenchristen bekannte. Für den jüdischen Apostel Petrus war es schwierig, bestimmte Regeln der Thora zu ignorieren. Mit Bezug auf diese Auseinandersetzung appellierte Apostel Zisowski an die Gläubigen, auch in der heutigen Kirche verschiedene Sichtweisen oder kulturelle Unterschiede zu akzeptieren.
„Eins sein“ trotz unterschiedlicher Meinung
In der Kirche seien Meinungsverschiedenheiten normal, erläuterte der Apostel. So sei es bei Veränderungen, wie beispielsweise dem Amtsverständnis, schwierig, jeden mitzunehmen. Das Apostolat taste sich oft vorsichtig an Lösungen heran, um aktuellen Entwicklungen und Erfordernissen in der Kirche gerecht zu werden. Wichtig sei es, die im hohepriesterlichen Gebet durch Jesus Christus geäußerte Bitte, „dass sie alle eins seien“, zu praktizieren (Johannes 17, 21). Dabei ginge es nicht um bedingungslosen Gehorsam, sondern darum, eine Entscheidung anzuerkennen, die ich anders getroffen hätte.
Botschaft Christi in der Kirche Christi
In seinem Predigtbeitrag wies Bezirksevangelist Scholz darauf hin, dass die vollkomme Botschaft Christi in der Kirche wachgehalten werde, auch wenn die Mitglieder und Amtsträger unvollkommen seien. Dies könne akzeptiert werden, wenn in Demut einer den anderen höher achte als sich selbst (Philipper 2,3).
© Bezirk Herne