Am Sonntag, den 22.11.2015, erklang in der Gemeinde Herne-Wanne-Eickel herbstliche Kammermusik. Das Programm gestaltete sich sehr abwechslungsreich und die Zuhörer wurden von der Moderatorin Katharina Hientzsch durch das Programm geleitet.
Das Programm gestalteten Marcel Sahm an der Trompete, Maike Oster an der Klarinette sowie Philipp Kujath an Orgel oder Klavier.
Direkt zu Beginn zog der warme, helle Klang der Piccolotrompete mit Orgel die Zuhörer in ihren Bann, als der 1. Satz des Trompetenkonzerts Op. 9, Nr. 2 in D-Moll von Tomaso Albinoni erklang. Einen überraschenden Kontrast stellte das nachfolgende Stück „Spiegel im Spiegel“ von Arvo Pärt dar, welches mit perlenden Klängen im Klavier und ruhigen Tonfolgen in der Klarinette eine besinnliche Atmosphäre erzeugte. Das im Anschluss erklingende Stück „Schafe können sicher weiden“ aus der Jagdkantate BWV 208 von J.S. Bach ließ insbesondere hinsichtlich des zugrundeliegenden Textes aufhorchen: „Schafe können sicher weiden, wo ein guter Hirte wacht. Wo Regenten wohl regieren, kann man Ruh und Frieden spüren. Und was Länder glücklich macht.“
Das „Lied ohne Worte Nr. 1, Opus 19 Nr. 1“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy vermittelte durch den feinsinnigen Vortrag von Philipp Kujath am Klavier tatsächlich Empfindungen, die Worte nicht ausdrücken können. In die unterschiedlichsten Eindrücke des Herbstes entführten anschließend Klarinette und Orgel mit dem Stück „Ein Abend am Lande“ von Bela Bartok und es erklangen neben der Wehmut hinsichtlich des nahenden Winters eine fast ausgelassene Fröhlichkeit aufgrund der eingebrachten erfolgreichen Ernte.
Die noch wärmenden Strahlen der Herbstsonne ließen sich in dem von Marcel Sahm an der Trompete und Philipp Kujath an der Orgel vorgetragenen „Trumpet Voluntary“ von Jeremiah Clarke verspüren.
Mit der „Arabesque Nr. 1“ aus Deux Arabesques, L66 von Claude Debussy kam nun ein spätromantisches Klavierstück zum Vortrag, bevor als letztes Stück des Abends die Auszüge aus den „Schwedischen Tänzen“ op.63 von Max Bruch erklangen. Dieses ursprünglich für Violine und Klavier komponierte Werk eignet sich ausgezeichnet für die Besetzung mit Klarinette, da der lyrische und warme Ausdruck der Werke Bruchs wunderbar mit dem warmen, flexiblen und manchmal wehmütigen Klang der Klarinette harmoniert. So ging das Konzert mit ausdrucksstarken Klängen von Klarinette und Klavier zu Ende.
Die begeisterten Konzertbesucher freuten sich anschließend über die Zugabe in Form einer Variation von „Heilig, heilig, heilig“ aus der deutschen Messe von Franz Schubert.
Das Konzert diente nicht nur der Freude der Konzertbesucher, sondern hatte Benefizcharakter. So wurde um Spenden für zwei Projekte gebeten: Die eine Hälfte der Spenden kommt den neuapostolischen Kindergärten in Albanien und im Kosovo zu Gute. Die andere Hälfte der Spenden geht an das Projekt Lichtherz des Deutschen Roten Kreuzes, das sich insbesondere um kulturellen und sportlichen Angebote für Flüchtlingskinder in Deutschland bemüht. Damit wird die Integration der Kinder in Deutschland und die Verarbeitung der erlebten Flucht unterstützt.
Die Spendensumme beläuft sich auf 248,00 € und kommt den Projekten zu Gute.
Von Maike Oster
© Bezirk Herne