Herne. Am 31.12.2015 endete nicht nur das Kalenderjahr 2015. Für die Gemeinde Herne- Holsterhausen fand am Jahresabschluss auch der letzte Gottesdienst in der Gemeindegeschichte statt. Im Kirchengebäude an der Herforder Straße 35 versammelten sich an diesem Nachmittag die Mitglieder der Gemeinden Holsterhausen und Herne-Mitte.
Bischof Roland Eckhardt feierte diesen letzten Gottesdienst auf der Grundlage des Bibeltextes aus Psalm 95 Vers 6 und 7. Zu Beginn der Predigt erläuterte der Bischof zunächst die Besonderheit dieses Zusammenseins und erinnerte an die Gemeindegeschichte in Form einer Kurzchronik.
Gemeindeentwicklung
Nach Versammlungen in privaten Räumen wurde 1930 der erste Gottesdienst in einem Raum der Gaststätte Spieker gehalten, danach gab es über die Jahre weitere Versammlungsstätten, bis 1950 ein eigenes, in Eigenleistung erstelltes Kirchengebäude an der Bielefelder Straße bezogen werden konnte. Dort entwickelte sich das Gemeindeleben weiter, bis 1971 eine neue Kirche an der Herforder Straße eingeweiht wurde, in dem die Gemeinde bis jetzt ihre Heimat hatte.
Die allgemeine demografische Entwicklung führte in den letzten Jahren auch hier dazu, dass nicht nur die Zahl der Gemeindemitglieder sank sondern auch die vielfältigen Aufgaben in der Gemeinde, die ausschließlich durch ehrenamtliche Kräfte geleistet werden, oft nur mit Schwierigkeiten organisiert werden konnten. Diese Entwicklung führte zur nun durchgeführten Fusion der Gemeinden. Bis auf wenige Ausnahmen besuchen die Gemeindemitglieder ab Januar die Gottesdienste in der Kirche an der Stammstraße 36 in Herne.
Blick in die Zukunft
Bischof Eckhardt rief in seiner Predigt dazu auf, nicht mit Wehmut und Traurigkeit auf die Vergangenheit zu schauen, sondern mit Zuversicht auf das Neue. Für die Befindlichkeiten und Emotionen in der Gemeinde äußerte er Verständnis, richtete den Fokus aber auf die Verantwortung des Einzelnen, an der Zukunftsfähigkeit der Kirche mitzuwirken. Er erwähnte dabei besonders die Notwendigkeit, Kindern und Jugendlichen ein lebendiges, funktionierendes Gemeindeleben zu ermöglichen. Dazu sollten von der älteren Generation eventuelle Umständlichkeiten, wie zum Beispiel weitere Wege zur Kirche, in Kauf genommen werden. Er führte aus, dass mit Blick auf die Gemeindeschließung die Frage aufkommen könnte, ob sich denn die Arbeit und Mühe der Vergangenheit überhaupt gelohnt habe. Er beantwortete dies mit dem Hinweis, dass der Erfolg dieser, oft in der Stille und ohne Aufsehen verrichteten Arbeit, nicht mit statistischen Zahlen gemessen werde. Alles habe sich gelohnt und werde von Gott belohnt.
Gründung der neuen Gemeinde Herne
Im Weiteren ging er auf die Zukunft der Gemeinde ein und stellte klar, dass nun ein Neubeginn in einer neuen Gemeinde anstehe. Das drücke sich auch im veränderten Gemeindenamen HERNE statt zuvor Herne-Mitte aus. Alle Anwesenden bezeichnete er als Gründungsmitglieder dieser neuen Gemeinde und wünschte allen, sich gegenseitig beim Zusammenwachsen zu unterstützen, gemeinsam Gemeinde zu gestalten und liebevoll miteinander umzugehen.
Seelsorge und Gemeindeleitung
Nach der Co-Predigt des Bezirksältesten Knauf und der Feier des heiligen Abendmahls dankte Bischof Eckhardt den Anwesenden für das Verständnis für die erforderlichen Veränderungen und bestätigte die Seelsorger der bisherigen Gemeinde Holsterhausen in ihrem Amt für die neue Gemeinde. Die Gemeindeleitung liegt auch in Zukunft bei dem Bezirksevangelisten Reinhard Scholz, der diese Aufgabe auch zuvor bei beiden Gemeinden ausübte. Ihn unterstützen ein Evangelist, 11 Priester und 12 Diakone.
Das Kirchengebäude an der Herforder Straße wurde noch nicht profaniert, das heißt es steht weiterhin für Gottesdienste zu Verfügung, wie zum Beispiel als Ausweichquartier während der in Zukunft geplanten Renovierung der Kirchenräume an der Stammstraße 36.
Text: Thomas Endler Fotos: Thomas Chilinski, Thomas Endler
© Bezirk Herne
Mit Hilfe einiger zusätzlicher Dienste können wir mehr Funktionen (z.B. YouTube-Video-Vorschau) anbieten. Sie können Ihre Zustimmung später jederzeit ändern oder zurückziehen.
Diese Internetseite verwendet notwendige Cookies, um die ordnungsgemäße Funktion sicherzustellen. Jeder Nutzer entscheidet selbst, welche zusätzlichen Dienste genutzt werden sollen. Die Zustimmung kann jederzeit zurückgezogen werden.
Nachfolgend lassen sich Dienste anpassen, die auf dieser Website angeboten werden. Jeder Dienst kann nach eigenem Ermessen aktiviert oder deaktiviert werden. Mehr Informationen finden sich in der Datenschutzerklärung.